Fassadenbekleidung
Mit einer Fassadenbekleidung lässt sich das optische Erscheinungsbild eines Hauses vollkommen verändern. Die große Bandbreite an Bekleidungsmaterialien – von Holz und Metall über Kunststoff und Faserzement bis hin zu Klinker und Naturstein – lässt Hausbesitzern bei der Neugestaltung der Fassade alle Freiheit. Darüber hinaus bietet die Fassadenbekleidung Sicherheit und Schutz für die Bausubstanz.
Vorgehängte, hinterlüftete Fassade: freie Wahl bei der Bekleidung
Wenn es sich konstruktiv um eine vorgehängte, hinterlüftete Fassade handelt, haben Hausbesitzer freie Wahl bei der Bekleidung mit Fassadenplatten. Eine individuelle Gestaltung der Fassade ermöglichen Materialien zur Fassadenbekleidung wie Holz, Kunststoff oder Metall, Glas, Ziegel, Ton- oder Zementplatten, die auf einer Unterkonstruktion aus Holz oder Aluminium befestigt werden. Auch das Naturmaterial Schiefer bietet verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten.
Die neueste Entwicklung bei der Fassadenbekleidung sind so genannte Kollektorfassaden. Dabei werden Solarkollektoren auf der Unterkonstruktion befestigt. Diese Energie-Fassaden – also die Verbindung von Fassade und Photovoltaik- sind ein weiterer Schritt in Richtung energieautarkes Haus.
Zweischaliges Mauerwerk: hochwertig und langlebig
Besonders im Norden Deutschlands sind zweischalige Wandkonstruktionen weit verbreitet. Eine solche Verblendfassade (wie die traditionelle zweischalige Backsteinwand) schützt das Haus wirkungsvoll vor Wind und Wetter. Für die äußere Schale des Mauerwerks – das Sichtmauerwerk – kommen so genannte Verblender oder Vormauerziegel zum Einsatz. Dazu gehören auch die bekannten Klinker. Zweischaliges Mauerwerk gehört zu den hochwertigsten und teuersten Fassadenkonstruktionen. Dafür fallen so gut wie keine Wartungskosten an und die Fassade hat eine lange Lebensdauer. Erst nach 40 bis 50 Jahren müssen eventuell die Fugen ausgebessert werden.
Als Hauseigentümer haben Sie die Qual der Wahl bei der Auswahl
Metallfassade
Architekten lieben sie, Hausbesitzer sind noch skeptisch: die Metallfassade. Ein Hingucker ist eine Fassadenbekleidung aus Metall auf jeden Fall. Zudem sind Metallfassaden sehr witterungsbeständig und machen sich die Witterung sogar zunutze: Mit der Zeit entsteht bei vielen Metallen so erst die gewollte Patina (Edelrost / Grünspan). Neben Aluminium kommen Stahl, Kupfer, Messing, Blei, Zinn und Zink zum Einsatz, allerdings selten als Reinmetall, sondern meistens als Legierung.
Holzfassade
Traditionell ist die Fassadenbekleidung aus Holz in den Gebirgs- und Mittelgebirgslagen verbreitet. Bei der Holzfassade wird die Fassade mit Holzschindeln, Holzlatten oder auch größeren Brettern verkleidet. Diese können naturbelassen oder farbig gestrichen werden. So oder so – Holz bringt Abwechslung an die Fassade. Als Baumaterial ist Holz nicht nur gut zu verarbeiten, sondern auch ökologisch. Bei richtiger Verwendung ist die Holzfassade lange haltbar und am Ende der Nutzungsdauer problemlos zu entsorgen. Bis dahin ist allerdings eine gute Pflege notwendig. Damit die Fassadenbekleidung aus Holz lange schön anzuschauen ist, muss sie regelmäßig mit pflegenden Holzschutzmitteln gestrichen werden. So ist sie besonders fernab der Bergregionen ein echtes Highlight.
Natursteinfassade
Für ein rustikales Aussehen sorgt die Natursteinfassade. Auch sie hat traditionelle Wurzeln und ist äußerst widerstandsfähig. Inzwischen gibt es vorproduzierte Natursteinfassaden. Original ist aber die – leider zeit- und kostenintensive – Stein-auf-Stein-Methode. Dabei bereichern unterschiedliche Steingrößen und verschiedene Bearbeitungstechniken wie Schleifen und Polieren die Auswahl an Naturstein-Varianten zusätzlich.
Kunststofffassade
Optische Vielfalt für einen kleinen Preis bieten Kunststofffassaden. Kunststofffassaden sind das Chamäleon bei der Fassadenbekleidung: Mit Kunststoff lassen sich praktisch alle Oberflächenformen nachbilden, sie sind in den unterschiedlichsten Farben, Formaten und Musterungen erhältlich. Hausbesitzer erhalten so zum Beispiel die optischen Vorzüge von Holz oder Stein vereint mit den Vorteilen des Materials Kunststoff: hohe Widerstandsfähigkeit, leichte Reinigung, einfache und schnelle Montage.
Faserzementfassade
Faserzement punktet als Bekleidungsmaterial mit unterschiedlichsten Formaten und Farben. Architektonisch besonders interessant ist die Gestaltung von Häusern aus einem Guss, bei der die Fassadenbekleidung durch eine Dacheindeckung aus Faserzement ergänzt wird. Faserzementfassaden sind witterungsbeständig und nicht brennbar, wartungsarm und äußerst langlebig.
Ziegel- / Klinkerfassade
Ziegelfassaden oder Klinkerfassaden sind im Norden verbreitet – kein Wunder, denn verklinkerte Fassaden sind sehr langlebig und wetterbeständig. Eine zweite Mauerschale aus Vormauerziegeln macht das Haus somit wetterfest und frostsicher. Dazu sehen die Klinker äußerst dekorativ aus. Fassadenziegel gibt es in unterschiedlichen Farben und Schattierungen, von der bekannten ziegelroten Variante über schwarze oder weiße Varianten bis hin zur Designerziegel. Auch unterschiedliche Oberflächenqualitäten – glatt, genarbt, besandet, geschält oder gebürstet – und die Kombination mit farbigem Fugenmörtel bringen interessante Kontraste ins Spiel.
Keramikfassade
Eine Alternative zu Klinker ist eine Fassadenbekleidung mit Riemchen aus Keramik oder auch Ziegeln. Sie ist preiswerter, auch weil die Riemchen direkt mit Mörtel auf die Fassade geklebt werden. Das tut ihrer Witterungsbeständigkeit und Langlebigkeit allerdings keinen Abbruch: Keramik-Riemchen sind äußerst frostbeständig und nicht brennbar. Neben Grobkeramik und Feinkeramik wird auch Terrakotta eingesetzt.